Jutta Mügge

Frau Mügge, Sie haben mit Dr. Bieger 1991 weiterbildung live gegründet. Was waren und sind Ihre Kompetenzen?
Ich bin Pädagogin und mit der Absolvierung eines theologischen Fernstudiums auch ein bisschen Theologin. Ich bin Mutter von 2 Kindern und Großmutter von 2 Enkelkindern. Schon als junge Frau von 25 Jahren war ich in leitender Funktion in verschiedenen pädagogischen Institutionen. Mir war es immer ein Herzensanliegen, dass sich meine MitarbeiterInnen mit ihren Talenten verwirklichen können und dass sie sich weiterentwickeln und weiterqualifizieren. Deshalb war Fortbildung schon früh ein Thema in meinem Leben. Ich habe viele Jahre paralell zu meinen Festanstellungen Menschen weitergebildet. Eltern zu Erziehungsthemen, Lehrer und Referenten zu Gesprächsführung, Konfliktbearbeitung und Didaktik. Immer mehr wurde daraus eine Qualifizierung von Führungskräften in den sog. „soft-skills“, den weichen Führungskomponenten, die man nicht im Studium lernen kann.

Was motiviert Sie für Ihre Arbeit?
Es macht mir große Freude, Führungskräfte in den unterschiedlichen Hierarchie Ebenen für ihre Führungsaufgaben zu qualifizieren und ihnen durch praktisches Training die Sicherheit für einen motivierenden Umgang mit ihren MitarbeiterInnen zu ermöglichen. Da MitarbeiterInnen das höchste Gut eines Unternehmens sind, hängt der nachhaltige Erfolg eines Unternehmens immer auch von den Führungskompetenzen der Führungskräfte ab. Es sind nicht allein die Fachkompetenzen, mit denen die Ziele erreicht werden.

Was reizt Sie persönlich an der Arbeit bei weiterbildung live?
Unsere Verfahren in weiterbildung live zur Gesprächsführung und zur Didaktik für Veranstaltungen, Seminare und Reisen, sind so ausgereift und qualitätsgesichert, dass sich jede Führungskraft eines Unternehmens, einer Einrichtung, jeder Referent eines Bildungsseminares, jeder Reiseleiter darauf verlassen kann, wenn er sie für den Erfolg seiner Ziele einsetzt. Mich reizt am meisten daran, dass diese Verfahren und Methoden lernbar sind und dass ich sicher sein kann, dass der wertorientierte Ansatz der hinter diesen Verfahren steht, die Freiheit, Würde und die Motivation der Menschen stärkt. Was ich als sehr bereichernd in den 23 Jahren meiner Arbeit in weiterbildung live erlebt habe war auch die Arbeit im Team, die fruchtbar, kreativ und lebendig  ist. Weil jeder seine eigenen Begabungen und Talente verwirklichen und sein Charisma mit einbringen kann, bleibt es auch interessant und fordernd. Unsere Unternehmensstruktur von lauter selbstständigen TrainerInnen und ReferentInnen, in der niemand eine feste Anstellung hat, fordert geradezu jeden auch heraus aktiv zu werden. Das gefällt mir.

Die wichtigsten Grundsätze für Seminare und Beratungen sind für Sie?
„Lassen Sie die Methoden für sich arbeiten“. Wenn die Methoden zu meiner inneren Haltung geworden sind, d.h. wenn ich hinter diesen Methoden stehe, dann verwirklicht sich ein wertorientierter Führungsstil, in dem die Leitung nicht mehr so im Fokus steht.

Angenommen es gäbe einen allgemeinen Grundsatz für erfolgreiche Kurse und Beratungen – wie sähe der aus Ihrer Sicht aus?
Wenn ich berate, trainiere, coache, dann beginne ich da, wo der Mensch gerade steht. Ich muss dafür mitkriegen, wo er steht, damit ich mit ihm, mit ihr die nächsten organischen Schritte gehen kann. Unser teilnehmerorientierter Ansatz sichert, dass Lernende motiviert mitgehen können, weil das Lernen so didaktisch angelegt ist, dass sich Lernerfolg bereits im Seminar zeigt.

Sie sind seit über 20 Jahren im Markt, wie hat sich der Markt für Weiterbildung geändert?
In den siebziger Jahren stand alles noch auf Selbsterfahrungstrainings. Auch war Bildungsurlaub zwar rechtlich einforderbar aber die Fortbildung musste nicht unbedingt etwas mit der Qualifizierung für den Arbeitsplatz zu tun haben. Das hat sich gründlich geändert. Inzwischen sieht die Fortbildungslandschaft vollkommen anders aus. Viele Fortbildungsabteilungen in Unternehmen und Einrichtungen definieren einen bestimmten Kompetenzstandard gerade in den soft-skills, den sich die MitarbeiterInnen aneignen müssen. Deshalb sind wir als TrainerInnen auch zunehmend mit verpflichteten TeilnehmerInnen konfrontiert. Das macht unsere Arbeit nicht einfacher, weil manchmal erst Motivationsarbeit nötig ist, bis die TeilnehmerInnen in das Lernen einsteigen. Auch entwickelt sich die Fortbildungslandschaft mehr in individuelle Qualifizierung, die nicht immer durch ein allgemeines Seminar sondern durch Coaching abgedeckt werden muss. Da wir in unserem Coaching auch immer gezielte Fähigkeiten trainieren, ist das eine gute Alternative für diejenigen, die nicht auf ein Seminar in ein paar Monaten warten können.

Was waren Ihre persönlichen Highlights der letzten Zeit als Trainerin und Beraterin ?
Die mehrteiligen Führungstrainings haben mich sehr bereichert. Mit Menschen über fast ein Jahr zu arbeiten und zu sehen, wie sich eine Gruppe aufbaut, wie sich die Menschen entfalten, wie sich das Lernen vollzieht und die neuen Fähigkeiten sichtbar werden, das ist das, woraus ich meine Motivation schöpfe.

Welche Ziele wollen Sie mit weiterbildung live in der nächsten Zeit verfolgen?
Ich bin jetzt Seniorberaterin. Ich freue mich sehr, dass die nächste Generation eingestiegen ist und ich mich zurücknehmen kann. Ich bin noch im Hintergrund, unterstütze die Ausbildung neuer TrainerInnen und mache Coaching für Führungskräfte und Wandercoaching. Das passt zu meinem Alter, meiner „Reife“.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit? Wo lädt Jutta Mügge ihren Akku wieder aus?
Ich bin leidenschaftliche Gärtnerin. Mein Garten ist mein Erholungsbereich. Ich pflanze Kartoffeln, Salat, Kohlrabi, etc.. und erfreue mich am Wachstum. Ich habe große Achtung vor diesem Wunder, wenn ich aus einer kleinen Kartoffel nach 4 Monaten 8 Kartoffeln ernten kann. Ich glaube die Gartenarbeit ist etwas Ähnliches wie die Arbeit in der Fortbildung mit Menschen. Auch da kann ich es wachsen sehen.

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